Beim Tanzsaal handelt es sich um einen querrechteckigen, zur Kärntner Straße liegenden Festsaal, der mit dunkelroten Pilastern und hellen Wand- und Fensterflächen kontrastiert. Hansen ließ diese Pilaster auf breitere Felder folgen, wodurch einerseits eine Rhythmisierung der Wandfläche und andererseits eine Tendenz in die Höhe geschaffen wurden. Der Saal weist eine polychrome Wandverkleidung auf. Vorherrschend sind die Farben Rotbraun, Gold, Schwarz und Elfenbein. Die Wandgliederung erfolgt durch kannelierte einfache und gekoppelte korinthische Pilaster aus rotem Stuckmarmor. Die Wandflächen sind entweder in Stuckmarmor oder Stuccolustro-Technik ausgeführt. Mit dem Historismus und insbesondere in der Ringstraßenzeit fand diese Technik große Verbreitung. Bei der Herstellung wird auf eine eben vorbereitete Putzfläche eine dünne, gefärbte Mörtelschicht oder Schlämme aufgetragen und geglättet. Das Malen der Marmorierung erfolgt mit Pinsel. Der abschließende, entscheidende Schritt ist der Poliervorgang, bei dem meist Wachsseife auf die Fläche aufgetragen und zum Glänzen gebracht wird.
Der Festsaal weist eine relativ kleinteilig kassettierte Decke mit reichem Dekorstuck auf, die eine etwas zurückhaltendere Vergoldung als im Speisesaal hat. Vier in Öl auf Kalkputz gemalte Bilder sind in zwei größeren und in zwei kleineren Rechtecken ausgeführt. Die ikonografischen Themen der vier Deckengemälde entstammen allesamt der Mythologie und sind als Darstellungen der Horen (in der Nähe zum Arbeitszimmer) und Grazien (in der Nähe zum Empfangsraum) sowie die Genienpaare Eros und Anteros und Hymen mit Komus zu identifizieren. Auch diese Bilder hatte Christian Griepenkerl nach Entwürfen von Carl Rahl ausgeführt. In den Bildern ist jegliche Untersicht vermieden. Es handelt sich eigentlich um an die Decke applizierte Wandgemälde. Rahl und seine Schüler haben zahlreiche Deckenbilder geschaffen, aber niemals die Figuren in perspektivisch-illusionistischer Weise untersichtig wiedergegeben. Rahl und sein Kreis legten auf die Geschlossenheit der Raumhülle und der Decke im Besonderen so großen Wert, sodass die Plafondbilder selbst häufig ornamenthaft flächig gestaltet wurden. Man spricht von Quadro riportato, die italienische Bezeichnung für „getragenes Bild“.