Gerstner - Ein Wiener Unternehmen

Seit 1847 kann man sich die köstlichen Kreationen aus der Gerstner Backstube auf der Zunge zergehen lassen. Genussvolle Kunstwerke, die auch das österreichische Kaiserhaus erfreut haben.

Süße Zeitreise durch Wien: Gerstner K. u. K. Hofzuckerbäcker seit 1847

Tauchen Sie ein in eine süße Zeitreise mit Gerstner, einer Zuckerbäckerei, die am 24. April 1847 von Anton und Barbara Gerstner gegründet wurde. Dieser Auftakt markierte den Beginn einer beeindruckenden kulinarischen Geschichte, geprägt von meisterhaft hergestellten Süßwaren, insbesondere den berühmten naturgetreuen Nachbildungen von Obst aus Tragant.
Portrait Anton Gerstner
Portrait Barbara Gerstner

1847 – 1866: Die Gründungsjahre

Die Geschichte von Gerstner beginnt mit der Gründung des ersten Geschäfts von Anton und Barbara Gerstner am Stock-im-Eisen-Platz im Jahr 1847. Anton Gerstner, bekannt für seine naturgetreuen Nachbildungen von Obst und Blumen aus Zuckerguss sowie seinen geschmackvollen Christbaumbehang, erhält bereits goldene Medaillen auf internationalen Ausstellungen. Die wahre Blütezeit begann aber, als Gerstner 1866 in das größere Haus in der Kärntner Straße 6 umzog.

1867 - 1869: Kaiserliche Süßigkeiten und ein Opernhaus für Genießer & Genießerinnen

Ein Höhepunkt in der Geschichte von Gerstner war die Prämierung mit der Gold- und Bronzemedaille bei der Pariser Weltausstellung 1867. Dieser Ruhm verhalf Gerstner zu einer königlichen Aufgabe: 1868 beauftragte das Kaiserhaus Anton Gerstner mit der Anfertigung eines Pokals, einer kunstvollen Nachbildung von Obst aus Zucker und Tragant, als Gastgeschenk für das japanische Kaiserpaar.

1869 wurde die Partnerschaft mit dem K. u. K. Hofoperntheater (heute Wiener Staatsoper) besiegelt. Das Opernhaus am Ring verlangte nach erstklassigem Buffet und Gerstner wurde damit zur kulinarischen Institution. Die Partnerschaft besteht bis heute und spiegelt sich in Publikumsbuffets, Galadiners, Premierenfeiern und dem Wiener Opernball wider.

Unbekannt, Das neue k. k. Hofoperntheater (aus: Waldheims Illustrirte Zeitung, 6. Dezember 1862), 1862, Wien Museum Inv.-Nr. 14517, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/77686/)
Unbekannt, Das neue K. u. K. Hofoperntheater (aus: Waldheims Illustrirte Zeitung, 6. Dezember 1862), 1862, Wien Museum Inv.-Nr. 14517, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/77686/)
Eine besondere Stammkundin

Schon 1866 übersiedelte man in ein größeres Lokal, unweit des heutigen Standorts. Hier avancierte die Gerstner Zuckerbäckerei zum beliebten Treffpunkt von einheimischen und internationalen Gästen, die sich zum Verweilen und Genießen trafen.

Auch Kaiserin Elisabeth war bald Stammkundin. Die kandierten Veilchen, die noch heute nach alter Tradition hergestellt und angeboten werden, liebte sie besonders.

Kaiserin Elisabeth im Profil in einer Lithografie

1870 - 1879: Von Goldmedaillen zum K. u. K. Hofzuckerbäcker

Im Jahr 1870 erhielt Anton Gerstner die Ehrenmitgliedschaft in der Wiener Zuckerbäckerinnung. 1873 war ein außergewöhnliches Jahr für die Zuckerbäckerei. Gerstner nahm an der Wiener Weltausstellung teil, gewann eine Goldmedaille und wurde beauftragt, die Gäste im Kaiserpavillon zu verwöhnen – der Ursprung des Caterings.

Der Höhepunkt dieses Jahres war jedoch die Auszeichnung als K. u. K. Hoflieferant. Von diesem Zeitpunkt an prägte Gerstner die höfischen Veranstaltungen: Glanzvolle Hofbälle wurden mit Bonbonnieren beliefert, Christbäume des Kaiserhauses mit Gerstners Bäckereien verziert und zahlreiche Bankette und Empfänge wurden von Gerstner kulinarisch betreut.

1879 nahm Anton Gerstner am Markat-Festzug teil und repräsentierte die Zuckerbäckerzunft, was den Stellenwert von Gerstner in der Gesellschaft weiter unterstrich.

1911 - 1955: Hochzeit und Staatsvertrag

Nach Anton Gerstners Tod im Jahr 1898 führten seine Witwe Barbara und Sohn Anton Gerstner II das Unternehmen weiter. 1911 glänzte Gerstner mit einem besonderen Buffet für die Hochzeit von Erzherzog Karl und Prinzessin Zita. Die Hochzeitstorte, ein Kunstwerk aus Zuckerguss und Tragant, wurde ebenfalls in der Gerstner Backstube gefertigt.

Die Jahre vergingen und die Anerkennung für Gerstner wuchs weiter. 1933 erhielt das Unternehmen eine Goldmedaille in Wien, gefolgt von einer Silbermedaille 1952 in München. 1955 war ein Jahr von historischer Bedeutung, als Gerstner das Buffet für die Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrages und das anschließende Galadinner im Schloss Schönbrunn ausrichtete.

historische Aufnahme von einem Buffet im Schloss Belvedere
historische Aufnahme der Hochzeit von Karl I und Prinzessin Zita 1911

1971 - Heute: Ein neues Jahrtausend, neue Erfolge

Die Konditorei ging nach Louise Gerstner durch mehrere Hände. Im Zuge dessen übersiedelte das Unternehmen 1971 in die Kärntner Straße 11. Nach einer Adaptierung der Räumlichkeiten wurde im Herbst 1974 wieder eröffnet.

Im Jahr 1995 wechselte Gerstner in private Hände. Die folgenden Jahre brachten weitere Erfolge: Die gastronomische Betreuung des Wiener Musikvereins, das österreichische Umweltzeichen im Jahr 2010 und die Mitgliedschaft bei Wien Products.

2014 wurde der Standort auf die Kärntner Straße 51 verlegt, und 2016 eröffnete das Gerstner Café-Restaurant an diesem neuen Standort. Die Erfolgsgeschichte setzte sich fort: 2017 wurde der Gerstner-Brunch eingeführt, und 2018 erhielt das Unternehmen den Gault Millau Ambiente Award.

Heute steht Gerstner nicht nur für historische Exzellenz, sondern auch für zeitgenössische Genusskultur. Willkommen bei Gerstner – wo süße Tradition auf moderne Raffinesse trifft.

Der Gerstner K. u. K. Hofzuckerbäcker heute

Neben dem Shop mit Café-Restaurant im Palais Todesco, dürfen wir unsere Gäste unter anderem in der Wiener Staatsoper, dem Wiener Musikverein, im Schloss Schönbrunn oder auch im Messe Wien Exhibition & Congress Center mit unserem Gerstner Service überzeugen. Außerdem ist Gerstner Catering seit 1873 ein Garant für genussvolle und exklusive Veranstaltungen.

Salon Strauss im Palais Todesco
Wiener Musikverein bei Nacht, Außenansicht
Gerstner Shop, Kärntner Straße 51, 1010 Wien
Wiener Staatsoper bei Nacht